
Nach Jahren, in denen niedrige Zinsen und eine hohe Nachfrage auf ein geringes Angebot stießen und somit die Preise kontinuierlich stiegen, war der Markt mit dem erheblichen Zinsanstieg spürbar eingebrochen. Seit geraumer Zeit stellen wir aber fest, dass das Interesse an Immobilien jeglicher Art wieder gestiegen ist. Allerdings sind die Kreditinstitute bei der Kreditvergabe zurückhaltender geworden. Insbesondere bei Immobilien, die sich energetisch in einem schlechteren Zustand befinden. Die Vermarktungszeiträume haben sich wieder verlängert. So sind Zeiträume von über 6 Monaten keine Seltenheit mehr. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren, in denen Verkäufer selbst mit sehr hohen Preisforderungen eine Nachfrage generieren konnten, ist in dem aktuellen Marktumfeld ein realistischer Angebotspreis für eine erfolgreiche Vermarktung überaus wichtig.
Es kommt heute mehr denn je auf eine gute Aufbereitung und Präsentation der Objekte an. Dies beginnt bei der Zusammenstellung der Unterlagen und geht weiter über ansprechende und professionelle Fotos, eine 360°Rundtour und die Veröffentlichung über mehrere Internetportale. Ein gepflegter Zustand des Hauses und des Gartens sind ebenfalls hilfreich. Ferner ist Verhandlungsgeschick gefragt, um einen guten Kaufpreis zu erzielen, wobei ein Vermittler hier gute Dienste tun kann. Wer sich aktuell mit dem Gedanken trägt, seine Immobilie zu veräußern, sollte unserer Auffassung nach nicht allzu lange zögern, da wir nicht davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit die Zinsen signifikant sinken, gleichwohl die Anforderungen an Immobilieneigentümer im Hinblick auf die Wärmedämmung und eine energetische Sanierung weiter steigen werden, in der Konsequenz, dass die Kaufpreise somit nochmals nachgeben können.
Im Einzelfall, z.B. bei Objekten mit Wasserblick, macht es durchaus Sinn, den Wert der Immobilie auszuloten, da die Bewertung eines schönen Blicks, einer außergewöhnlichen Lage, bzw. eines besonderen Objekttyps sehr unterschiedlich ist. Bei dieser Klientel ist häufig keine oder auch nur eine gewisse Finanzierung erforderlich. Eigentümer solcher besonderen Objekte haben daher nach wie vor gute Chancen, Ihre Immobilien zu erfreulichen Kaufpreisen zu veräußern.
Die Gesuche der Interessenten beziehen sich auf jegliche Art von Immobilien. Besonders gefragt sind Reihen- sowie Doppel- und Einfamilienhäuser. Eigentumswohnungen werden für den Eigennutz oder als Kapitalanlage gesucht. Wie eingangs beschrieben, ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kaufpreis und Zustand des Objektes unerlässlich, da dies auch bei den Banken bei der Prüfung der Finanzierbarkeit Berücksichtigung findet.
Bei dem Trend der vergangenen Jahre, vom Land in die Stadt zu ziehen, zeigt sich eine Umkehr, sodass auch im ländlichen Raum ein Anstieg des Preisniveaus zu verzeichnen war. Die etablierten Wohnlagen wie die Westliche Höhe, Mürwik, Jürgensby, das Ostseebad aber auch Fruerlund stehen aufgrund Ihrer guten gewachsenen Infrastruktur nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste der Käufer. Ferner zieht es unverändert dänische Staatsbürger nach Flensburg. Von dieser Klientel werden vor allem die Nähe zu Dänemark, die gute Infrastruktur und Lebensqualität Flensburgs und die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten geschätzt.
Erwähnenswert ist ebenfalls die Nachfrage auf dem Zweitwohnsitz-Markt. So werden vor allem Zweitwohnsitze mit Reet- oder auch Hartdach in Angeln und entlang der Flensburger Förde von Käufern aus dem gesamten Bundesgebiet erworben. Die Gesuche bewegen sich zwischen dem kleinen Feriendomizil ab 200.000 Euro bis zur Luxussimmobilie jenseits der Millionengrenze. Höchstpreise werden für Objekte direkt an der Flensburger Förde, Schlei und Ostsee erzielt.
Darüber hinaus hält der Trend an, dass ältere Menschen ihre Immobilie in der Heimat veräußern, um ihren Lebensabend im Norden zu verbringen. Gesucht werden von dieser Klientel häufig Eigentumswohnungen mit Fahrstuhl und gehobenen Standards.
Zu den bevorzugten Wohnlagen zählen die bekannten Stadtteile, wie etwa die Westliche Höhe, unter anderem der Marienhölzungsweg, Falkenberg, Hermann-Löns-Weg, Matthias-Claudius-Straße, Goerdeler Straße und die umliegenden Straßen. Für dieses Gebiet sind Villen sowie Einfamilien- und Doppelhäuser aus den 20er-/30er-Jahren und Objekte aus den Ende 60er/70er Jahren charakteristisch. Ferner erfreut sich Mürwik-Solitüde – in speziellen Straßen mit Wasserblick wie die Schöne Aussicht und der Fördeblick – auch bei ortsfremden Kunden großer Beliebtheit.
Flensburg steht im Segment der Anlageimmobilien sowohl bei Flensburger- als auch auswärtigen Investoren, private als auch institutionelle, stark im Fokus. Da in den Großstädten auch für B-Lagen hohe Preise verlangt werden, orientieren sich immer mehr Kapitalanleger Richtung mittelgroße Städte. Flensburg kommt hier als Oberzentrum eine besondere Bedeutung zu.
Am stärksten gefragt sind Mehrfamilienhäuser in guten Lagen. Wobei das Angebot in guten Lagen überaus gering ist, da diese Objekte meist sehr gut vermietet sind und die Eigentümer derzeit keine alternative Anlage zur Immobilie sehen. Auch für den Kapitalanleger sind ein guter Zustand und ein möglichst geringer Energieverbrauch der Immobilie zunehmend von Bedeutung. In diesem Segment können Kaufpreise in Höhe der 16-fachen bis 19-fachen Jahresmiete erzielt werden. Neubauten liegen darüber. Bei Wohn- und Geschäftshäusern in 1 B Lagen sind etwas geringere Preise darstellbar. Für Immobilien am Holm sind Faktoren bis zur 15-17-fachen Jahresmiete zu bezahlen.